Nach der versuchten Hausbesetzung von Freitagmorgen und dem weiteren Desinteresse der Lokalpolitik in Landkreis und Stadt Rosenheim, haben die Jusos Rosenheim-Land am späten Sonntagabend eine Meldeplattform für Leerstand auf ihrer Website eingerichtet. Leerstehende Gebäude können per Email unter leerstand@jusos-ro-land.de gemeldet werden und werden anschließend in einer interaktive Karte veröffentlicht.
Ziel dieser Aktion ist aufzuzeigen, wie viel Leerstand es im Landkreis Rosenheim wirklich gibt, und welches Potenzial zum Entgegenwirken der Gentrifizierung des Landkreises in eben diesen leerstehenden Immobilien gibt.
Die Meldung von leerstehendem Wohnraum ist kinderleicht: einfach die Adresse der Immobilie und ein Foto per Email an leerstand@jusos-ro-land.de senden. Danach wird sie automatisch in der interaktiven Karte hinzugefügt und auf der Website der Jusos veröffentlicht.
Hier geht's zur interaktiven Karte: https://umap.openstreetmap.fr/de/map/unbenannte-karte_1036151#12/47.8761/12.1341
Wohnen ist ein Menschenrecht. Niemand sollte sich an diesem Grundbedürfnis bereichern dürfen. Wohnraum ist für alle da. Stadt und Landkreis Rosenheim dürfen nicht weiter gentrifiziert werden. Momentan lässt sich beobachten, dass Menschen mit mittlerem und kleinem Einkommen aus unserer Region vertrieben werden, da sie sich die Mieten einfach nicht mehr leisten können. Der Erwerb einer eigenen Immobilie ist für die allermeisten schon lange ein unerfüllbarer Traum. Wir erleben gerade eine der krassesten Umverteilungen von unten nach oben in der Geschichte der Bundesrepublik. Hohe Mieten, die den Menschen das letzte Geld aus der Tasche ziehen, sind auch volkswirtschaftlicher Unfug: Mieteinnahmen landen nicht wieder im Wirtschaftskreislauf, sondern auf den Sparkonten der Reichen und werden somit der Volkswirtschaft entzogen. Sie heizen die Inflation an, von der Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen ohnehin schon deutlich stärker betroffen sind als solche mit hohen Einkommen.
Deshalb fordern wir von Stadt und Landkreis Rosenheim endlich Lösungen, die den dauerhaften Leerstand von Gebäuden nachhaltig verhindern und der Wohnungsnot entgegenwirken. Luxusimmobilien, die sich nur Reiche leisten können, sollen in den Stadtbildern vermieden, und stattdessen Baugenehmigungen nur noch für bezahlbaren Wohnraum ausgesprochen werden. Aber nicht nur die Lokalpolitik ist gefordert. Auch die Bundespolitik und unsere Mutterpartei, die SPD, sollen sich endlich an die versprochenen 400.000 Wohnungen pro Jahr halten. Um dieses Ziel realisieren zu können, fordern wir die Aussetzung bzw. Abschaffung der Schuldenbremse sowie ein Sondervermögen in ausreichender Höhe. Weiter fordern wir einen effektiven Mietpreisdeckel. Die Höhe der geforderten Miete darf die Kosten der Nutzung der Wohnung nicht überschreiten. Es dürfen keine Gewinne mehr mit Mieten gemacht werden. Auch die Enteignung von langfristig leerstehendem Wohnraum darf kein Tabu sein. Mit dem Berliner Bestreben große Wohnungsgesellschaften wie Vonovia und Co. zu verstaatlichen oder zu vergesellschaften solidarisieren wir uns ausdrücklich.
An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal klar den Rosenheimer Bürgermeister März für seine Aussage über die Bestrebungen der Hausbesetzter kritisieren! Bezahlbarer Wohnraum sollte auch für einen CSUler keine „kindlich-naive Umverteilungsphantasie“ sein. Herr März hat eben keine konkreten Antworten auf die Probleme von uns jungen Menschen und interessiert sich scheinbar auch nicht dafür.